Binäre Optionen Broker bekommen Gegenwind durch die BaFin

Wer glaubt, dass die Handelsmöglichkeiten an der Börse vorrangig bzw. ausschließlich aus dem Kauf und Verkauf von Aktien bestehen, kennt nur einen kleinen Teil dieses Finanzmarktsegments. Zwar stehen Aktien, also Anteile von echten Unternehmen nach wie vor im Zentrum des Börsenhandels. Darüber hinaus gibt es aber auch zahlreiche weitere Papiere, in die die Anleger ihr Geld investieren können. Hierzu gehören zum Beispiel Anleihen von Staaten und Unternehmen, Währungen oder auch Rohstoffe. Doch auch damit sind die Möglichkeiten noch lange nicht erschöpft. Seit jeher gibt es für den Handel dieser Anlagemöglichkeiten zusätzliche Instrumente. Mit sogenannten Derivaten ist es dabei u.a. möglich, auch direkt von fallenden Kursen zu profitieren. Außerdem können Anleger beim Handel von Finanzderivaten einen finanziellen Hebel einsetzen. Dadurch lassen sich auch mit minimalen Kursveränderungen der Basispapiere mitunter beachtliche Gewinne erzielen. Auf der anderen Seite steht dagegen ein mindestens ebenso hohes Verlustrisiko.

Ein spezielles Instrument, welches in den letzten Jahren vor allem bei risikofreudigen Privatanlegern an Bedeutung gewonnen hat, sind die Binären Optionen. Der klare Vorteil dieses Instruments für den Handel liegt in einer vermeintlich einfachen Wirkungsweise. Auch Einsteiger, so die Werbeslogans einschlägiger Anbieter, können mit Binären Optionen auf Anhieb hohe Renditen erzielen. In den folgenden Abschnitten möchten wir uns mit der Funktionsweise von Binären Optionen beschäftigen und auch die konkreten Chancen und Risiken in den Blick nehmen. Auf dieser Grundlage soll dann die Frage beantwortet werden, ob die derzeitigen Aktivitäten der deutschen Regulierungsbehörde BaFin wirklich gerechtfertigt sind.

Zur Funktionsweise von Binären Optionen

Der absolute Vorteil von Binären Optionen, den die Anbieter nicht oft genug hervorheben können, besteht darin, dass sie auf einem denkbar einfachen Handelsprinzip beruhen. Bei der einfachen Version der Binären Optionen braucht der Anleger lediglich richtig voraussagen, ob ein bestimmter Basiswert innerhalb einer festgelegten Frist steigen wird oder fällt. Als Basiswerte sind dabei prinzipiell alle Anlageklassen denkbar, die an den Börsen der Welt gehandelt werden. Angefangen von Aktien, Indizes und ETFs, über Anleihen bis hin zu Rohstoffen, Energieprodukten und Währungen bieten verschiedene Online Broker so gut wie alles für den Optionshandel an. Konkret können sich die Anleger dabei den Basiswert aussuchen, bei dem sie meinen sich gut auszukennen und bei dem sie sich eine Prognose über die Kursentwicklung zutrauen. So ist es etwa bei so gut wie allen Online Brokern für Binäre Optionen möglich, auf die Kursentwicklung der wichtigsten globalen Indizes, wie etwa den Dax zu setzen. Wenn der Anleger also davon ausgeht, dass der Dax in einer bestimmten Zeitspanne, also etwa den nächsten 30 Minuten, steigen wird, kauft er eine entsprechende Binäre Option. Hierfür ist im Prinzip nicht mehr als ein einziger Mausklick notwendig. Für den Erfolg der Transaktionen ist es darüber hinaus unerheblich, wie stark der Basiswert steigt. Entscheidend ist allein, dass die Prognose des Traders zutrifft.

Hohe Chancen – aber auch hohe Risiken

Der Anleger kann im Erfolgsfall mit einer hohen Rendite rechnen, die auch schon im Vorfeld genau feststeht. Üblich sind dabei Renditen im Bereich zwischen 70 Prozent und 90 Prozent. Dies klingt in jedem Fall verlockend und bringt viele Anleger dazu, sich mit diesem Instrument zu versuchen. Dabei sollten sie sich aber auch immer wieder klar machen, dass den Renditechancen auch ein nicht zu unterschätzendes Verlustrisiko gegenübersteht. Während bei den meisten Anbietern der Einsatz komplett verloren geht, sobald die Finanzwette anders aus geht als erwartet, erhalten die Anleger bei einigen Online Brokern zumindest einen Teil ihres Einsatzes, etwa 15 Prozent, zurück. Je nach Anbieter ist bei den konkreten Einsätzen also der jeweiligen Investitionssumme ein breites Spektrum möglich. Zum Teil können Optionen bereits zu einem Preis von nur fünf Euro erworben werden, wodurch sich das Risiko von höheren Verlusten zunächst kontrollieren lässt. Möglich sind aber genauso gut höhere Einsätze von bis zu 10.000 Euro und darüber hinaus.

Auch die Laufzeiten, die für die entsprechenden Optionen angeboten werden, machen diese Handelsformen zu einem durchaus riskanten Geschäft. Die meisten Online Broker haben sich nämlich im Bereich sehr kurz laufender Optionen positioniert. Dabei können Optionen platziert werden, die auf die Wertentwicklung in einem Zeitraum von nur 30 Sekunden beruhen. Börsenexperten warnen immer wieder, dass sich die Kursentwicklung in einem solchen Zeitraum eigentlich nicht seriös vorhersagen lässt. Demgegenüber stehen aber auch Anbieter, die Optionen mit deutlich längeren Fristen anbieten. So kann in einigen Fällen auch auf die Wertentwicklung für Zeiträume von Monaten, Quartalen oder sogar Jahren gesetzt werden. Das Risiko eines Totalverlustes besteht allerdings auch hier. Die Anbieter für diese Form des Handels halten sich dagegen immer wieder zu Gute, dass sie ein Instrument mit begrenztem Risiko anbieten. So ist es im Vergleich zu anderen Derivaten wie etwa CFDs hier nicht möglich, dass der Verlust über den ursprünglichen Einsatz hinausgeht. Der Anleger kann also letztlich nicht mehr verlieren als er tatsächlich eingesetzt hat.

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Was hat die BaFin damit zu tun?

Der Verweis der Anbieter auf dieses nur eingeschränkte Verlustrisiko hat die BaFin, die deutsche Regulierungsbehörde, jedoch nicht davon abgehalten, dieses Handelssegment nun genauer in den Blick zu nehmen. Neben der Regulierung des Börsenhandels und der Banken sieht sich die Bundesaufsicht für Finanzdienstleistungen, so der vollständige Name, auch als wichtiger Verbraucherschützer. In dem Angebot des Handels mit Binären Optionen sieht sie vor allem ein Instrument, bei dem die Anleger langfristig eigentlich nur verlieren können. Nun soll eine Untersuchung prüfen, ob es tatsächlich stimmt, dass die Anleger bei einigen Online Brokern strukturell benachteiligt werden. Sollten diese Untersuchungen stichhaltige Beweise für diesen Vorwurf ergeben, steht auch ein Verbot dieser Handelsform im Raum.

Für Anleger bedeutet dies zunächst einmal nicht viel. Bis auf weiteres können die Online Broker ihre Geschäfte weiter anbieten. Wichtig ist aus Sicht der Anleger jedoch vor allem, dass sie sich selber gründlich über die Seriosität des jeweiligen Online Brokers informieren, bevor sie sich dort anmelden und handeln. Auf der Plattform Abzocktest.com finden sich zahlreiche Testberichte, bei denen sich die Tester vorrangig mit der Frage auseinander gesetzt haben, ob die Anleger einen fairen Umfang erwarten können oder ob Betrug oder Abzocke befürchtet werden müssen. Darüber hinaus werden hier aber auch das Handelsangebot und die zusätzlichen Serviceleistungen getestet. Ein wichtiges Kriterium ist dabei auch die Frage, mit welchem Bildungsangebot der Anleger rechnen kann, da hierin ein wichtiger Grundstein für den langfristigen Markterfolg zu sehen ist.

Fazit – Der Handel von Binären Optionen ist riskant

Schnelle Gewinne mit einfachen Instrumenten – mit diesem Versprechen werben seit einigen Jahren Online Broker für den Handel von Binären Optionen um neue Kunden. Hinter einem tatsächlich sehr einfachen Handelsprinzip verbergen sich aber hochkomplexe Produkte. Insbesondere der Umstand, dass auf der Grundlage von extrem kurzen Laufzeiten auf die Kursentwicklung von Aktien, Indizes und anderen Anlageprodukten gesetzt werden kann, lassen diese Handelsform in einem Licht erscheinen, welches zumindest mit einer nachhaltig ausgerichteten Anlagestrategie wenig zu tun hat. Hinzu kommt, dass nun auch die Aufsichtsbehörde BaFin u.a. auf diese Instrumente aufmerksam geworden ist und genau prüft, ob die Anleger hier fair behandelt werden. Bevor das Ergebnis feststeht, bleibt den Kunden nur, selber die Seriosität einzuschätzen. Dabei können Sie auch auf die Unterstützung durch verschiedene Testportale setzen.

 

Bild: ppiimages/depositphotos, scanrail/depositphotos

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