Emissionsmarkt Deutschland: Aufholjagd zur Jahresmitte

(ots) – Nach einem schwachen Start in das Jahr 2014 hat der IPO-Markt zur Jahreshälfte aufgeholt. Im zweiten Quartal verzeichnete die Deutsche Börse insgesamt sieben Transaktionen – davon fünf im Prime und General Standard und zwei im Entry Standard. Während im vorangegangenen Quartal kein Emissionserlös erzielt wurde, belief sich das Volumen im zweiten Quartal 2014 auf 857 Millionen Euro (2. Quartal 2013: 714 Millionen Euro). Den größten Teil hierzu trug die Braas Monier Building Group S.A. mit einem Emissionserlös von 470 Millionen Euro bei. Die Zahl der Emissionen stieg im Vorjahresvergleich von drei auf sieben, allerdings gab es im zweiten Quartal 2014 drei technische Listings.

wikipedia börse„Nach einem schwachen ersten Quartal 2014 nimmt der IPO Markt nun Fahrt auf“, erklärt Christoph Gruss, Partner im Bereich Capital Markets & Accounting Advisory Services bei PwC. „Halten die guten Rahmenbedingen an, spricht alles für ein erfolgreiches Börsenjahr 2014. Auch die Kapitalerhöhungen und Fremdkapitalemissionen profitieren von dem guten Marktumfeld.“
Für ein gutes IPO-Jahr spricht auch die weiterhin sinkende Volatilität der Kursentwicklung. Zudem tendieren die Leitindizes wie DAX und MDAX sehr fest. Die Aktienkurse der diesjährigen Emittenten haben sich in der Tendenz gut entwickelt. Wenn es, wie erwartet, zu einer Umkehr der globalen Zinspolitik kommt, stehen die Zeichen also gut für ein belebtes Börsenjahr 2014.

„Wir halten im Jahr 2014 weiterhin acht bis zwölf echte IPOs für möglich“, so PwC-Partner Christoph Gruss.

Starker Anstieg der Secondary Offerings im zweiten Quartal
Nachdem die Entwicklung des Volumens der Kapitalerhöhungen, der sogenannten Secondary Offerings, im ersten Quartal 2014 mit 895 Millionen Euro hinter den Erwartungen zurück blieb, stieg der Emissionserlös im zweiten Quartal 2014 auf rund 20,2 Milliarden Euro an. Dies war insbesondere auf vier Transaktionen der Deutsche Bank AG in Höhe von insgesamt 17 Milliarden Euro zurückzuführen. Bereinigt um diesen Einmaleffekt ergibt sich immer noch ein Plus von gut 2,3 Milliarden Euro, zu dem maßgeblich eine Kapitalerhöhung der Volkswagen AG um rund zwei Milliarden Euro beitrug.

Gegensätzliche Entwicklung von Unternehmens- und Mittelstandsanleihen
Bei den Unternehmensanleihen setzt sich der positive Trend des ersten Quartals 2014 fort. An deutschen Märkten emittierten Unternehmen im zweiten Quartal Anleihen im Wert von insgesamt 131 Milliarden Euro. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg von 48 Milliarden Euro gegenüber dem vorangegangenen Quartal. Der durchschnittliche Zinskupon stieg von 3,12 Prozent im Vorquartal auf 3,34 Prozent im zweiten Quartal 2014.

Das Marktvolumen für Mittelstandsanleihen knüpfte an die Entwicklung der Vorquartale an und sank im zweiten Quartal um weitere 20 Millionen Euro (minus 33 Prozent) auf 40 Millionen Euro. Wie zuvor wurden Mittelstandsanleihen lediglich im Segment Entry Standard der Frankfurter Wertpapierbörse begeben. Der durchschnittliche Zinskupon stieg von 7,00 auf 7,56 Prozent.

Im „Emissionsmarkt Deutschland“ erfasst PwC vierteljährlich sämtliche Aktienneuemissionen sowie Kapitalerhöhungen an der Börse Frankfurt. Darüber hinaus werden Neuemissionen von Unternehmensanleihen an den Börsen Frankfurt, Stuttgart, Berlin, München und Düsseldorf erfasst. Auf dem Aktienmarkt bleiben Umplatzierungen zwischen verschiedenen Marktsegmenten eines Handelsplatzes ebenso unberücksichtigt wie Emissionen aus einer Mehrzuteilungsoption („Greenshoe“) im Rahmen eines IPO. Die Zahlenangaben der Eigenkapitalinstrumente beruhen ausschließlich auf von den Börsen übermittelten Daten. Die Angaben der Kapitalerhöhungen im „Emissionsmarkt Deutschland“ basieren auf Informationen der Börse Frankfurt und beinhalten Notierungen bis einschließlich 30. Juni 2014. Die Zahlenangaben der Fremdkapitalinstrumente beruhen auf Angaben von Bloomberg und beinhalten Notierungen bis einschließlich 30. Juni 2014. Die Angaben bezüglich der Emission von Mittelstandsanleihen beruhen auf von den Börsen übermittelten Daten und beinhalten ebenfalls Notierungen bis einschließlich 30. Juni 2014.

 

 

PWC PriceWaterhouseCoopers 04.07.2014, Bild pixabay

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