Jeder dritte Mieter könnte sich eine Immobilie leisten

Rund sechs Millionen deutsche Mieter könnten sich bei dem aktuell günstigen Zinsniveau ein Eigenheim leisten; wissen es aber nicht. Kaufen ist in vielen Regionen wirtschaftlicher als mieten. Es gibt jedoch auch Ausnahmen.

Solide Wertanlage, gute Altersvorsorge, Wertsteigerungspotenzial – obwohl viele gute Gründe für den Immobilienerwerb sprechen, ist Deutschland mit einer Eigentumsquote von etwa 45 Prozent immer noch ein Mieterland. Laut aktueller Studien hätte jeder dritter Mieter genug Mittel ein Eigenheim zu finanzieren.

Durchschnittlich müssen für ein Einfamilienhaus fünf Jahresnettoeinkommen eines Haushalts aufgebracht werden. In Bremen beispielsweise benötigt ein Beschäftigter nur das 4,3-fache des örtlichen Jahresnettoeinkommens, um ein typisches Einfamilienhaus zu kaufen. Dabei gibt es Ausnahmen: In Metropolregionen wie München, Hamburg oder Frankfurt ist mieten meist wirtschaftlicher als kaufen. In München zum Beispiel müssen Bewohner ihr gesamtes Nettoeinkommen neun Jahre und sieben Monate sparen, um sich dort ein Eigenheim leisten zu können.

Laut einer Allensbacher-Umfrage unter 1553 in Deutschland wohnenden Bürgern ist der Kauf einer Immobilie innerhalb der letzten fünf Jahre attraktiver geworden. Als Hauptgrund für die Trendwende gelten die stark gesunkenen Zinsen für Baugeld. Der kürzlich gesenkte Leitzins steht dabei nicht direkt im Zusammenhang mit den Bauzinsen. Denn Leitzinsen beeinflussen unmittelbar nur die kurzfristigen Marktzinsen und senken damit die Erträge auf Festgeld, Sparkonten und Tagesgeld. Langfristige Konditionen wie zum Beispiel Hypothekenzinsen entstehen aber durch Angebot und Nachfrage am Anleihemarkt. Stephan Scharfenorth, Geschäftsführer des Baufinanzierungsportals Baufi24.de meint: „Aus vielen Mietern könnten Eigentümer werden. Ihnen ist die Kombination aus niedrigen Bauzinsen und günstigen Immobilienpreisen nicht bewusst.“

 

 

Baufi24.de 08.07.2014, Bild elenathewise

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