Steigendes Bewusstsein für globale Investitionen
Anfang 2014 entwickelten HNWIs ein globaleres Bewusstsein für Ihr Vermögen und investierten über ein Drittel (37 Prozent) davon außerhalb ihrer Heimatregion, im Vorjahr war dies ein Viertel (25 Prozent). Dies ist das Ergebnis des „Global High Net Worth Insights Survey“ des WWR, einer Primäruntersuchung von Capgemini, RBC Wealth Management und Scorpio Partnership mit Antworten von mehr als 4.500 HNWIs. Während der Bargeldanteil mit 27 Prozent nach wie vor hoch ist, stiegen alternative Investitionen um drei Prozentpunkte auf 13 Prozent des Portfolios. Als alternative Investitionen gelten strukturierte Produkte, Hedgefonds, Derivate, ausländische Währungen, Rohstoffe und außerbörsliches Eigenkapital. Bei den Ultra-HNWIs gab es einen deutlichen Trendwechsel weg von einem Fokus auf Vermögenserhaltung (von 45 Prozent 2013 auf 28 Prozent 2014) hin zum Fokus auf Wachstum (von 18 Prozent 2013 auf 31 Prozent 2014). Als Ultra-HNWI gelten Personen, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens 30 Millionen US-Dollar verfügen.
Zuversicht in Vermögensmanagement Branche wächst
Das Vertrauen und die Zuversicht der HNWIs in die Vermögensmanager sind im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen (um 61 Prozent). So haben Anfang 2014 drei Viertel der Befragten ihren Vermögensmanagern ein hohes Maß an Vertrauen bescheinigt. Ebenso stieg die Zuversicht in den Finanzmarkt von 45 Prozent auf 58 Prozent und in die regulierenden Institutionen von 40 auf 56 Prozent. Insgesamt bleiben die HNWIs optimistisch bezüglich ihrer zukünftigen Erfolgsaussichten. Etwa 77 Prozent glauben, dass sie in der nahen Zukunft weiter Vermögen generieren können.
Auch wenn Vermögen und Zuversicht gestiegen sind, so bewerten die HNWIs Anfang 2014 die Leistung ihrer Vermögensverwalter mit vier Prozentpunkten (63 Prozent) niedriger als im vergangenen Jahr. Den größten Rückgang gab es in Nordamerika mit sieben Prozentpunkten. Gleichzeitig werden auf diesem Markt den Vermögensverwaltern mit 77 Prozent die höchsten Leistungsergebnisse zugesprochen, noch vor dem Mittleren Osten und Afrika (69 Prozent), Asien-Pazifik ohne Japan (Australien, China, Indien, Hong-Kong, Singapur, Indonesien und Malaysia mit 68 Prozent), Lateinamerika (67 Prozent), Europa (59 Prozent) und Japan (46 Prozent).
Ein Blick auf die Servicepräferenzen der HNWIs bei den Firmen zeigt, dass sie verstärkt professionelle Beratung suchen (34 Prozent gegenüber 21 Prozent, die keinen Rat suchen), lieber mit einer Firma zusammen arbeiten (41 Prozent gegenüber 12 Prozent mit mehreren Firmen) und zugeschnittene Services wünschen (29 Prozent gegenüber 24 Prozent standardisierte Services). HNWIs ziehen weiterhin den direkten Kontakt zu ihren Vermögensverwaltern (30 Prozent) dem digitalen (26 Prozent) vor. Allerdings werden digitale Formen immer bedeutender. So erwarten fast zwei Drittel der HNWIs, dass die meisten ihrer Interaktionen mit ihrem Vermögensverwalter in den kommenden fünf Jahren digital ablaufen werden.
„Auch wenn wir grundsätzlich eine bessere Einschätzung der Vermögensverwaltungsbranche erkennen, so bewerten die Kunden die aktuellen Fähigkeiten ihrer Institute nach wie vor als verbesserungswürdig. Dies ist ein klarer Indikator dafür, dass die Angebote noch besser auf die Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden müssen“, sagt Klaus-Georg Meyer, Leiter Business & Technology Consulting Banken bei Capgemini in Deutschland. „Mit einer stärkeren Digitalisierung von Produkten und Services bietet sich die Chance, die Bedürfnisse der jetzigen und zukünftigen Kunden besser zu bedienen. Dies geht über eine reine Webpräsenz hinaus hin zu einem integrierten und kanalübergreifenden Kundenerlebnis, welches neben der gezielten Interaktion mit dem Vermögensberater zu einer herausragenden Kundenbeziehung führen kann.“
HNWIs wollen die Gesellschaft positiv beeinflussen
Der diesjährige Report stellt ebenso heraus, dass der Großteil (92 Prozent) der HNWIs mit ihrer Zeit, ihrem Geld oder ihrer Erfahrung einen positiven sozialen Effekt erreichen möchten. 61 Prozent beschreiben dies als sehr oder extrem wichtig. Weltweit erwarten die HNWIs von ihren Vermögensverwaltern, dass sie sie in ihren sozialen Belangen besser unterstützen.
Zukünftiges Vermögenswachstum um 12 Billionen US-Dollar bis 2016 erwartet
Schaut man in die Zukunft, so wird erwartet, dass bis 2016 ein neues Hoch des HNWI-Gesamtvermögens von 64,3 Billionen US-Dollar erreicht wird. Dies entspricht einem Wachstum um 22 Prozent seit 2013 und ungefähr zwölf Billionen US-Dollar neuem Vermögen. Dieser starke Anstieg wird für die meisten Regionen erwartet, allen voran in Asien-Pazifik mit einer prognostizierten Wachstumsrate von jährlich 9,8 Prozent. Bei diesem Wachstum würde Asien-Pazifik bereits 2014 Nordamerika als Region mit den meisten HNWIs ablösen und im darauf folgenden Jahr auch das größte regionale HNWI-Vermögen aufweisen.
Über den World Wealth Report
Der jährliche World Wealth Report ist der globale Maßstab zur Erfassung der High Networth Individuals (HNWIs), ihrem Vermögen und den globalen und ökonomischen Bedingungen, die die Veränderungen in der Vermögensverwaltungsbranche vorantreiben. In der diesjährigen 18. Ausgabe finden sich die Erkenntnisse über die Ansichten und das Verhalten der HNWI aus einer der umfassendsten Primäruntersuchung, die auf dem weltweiten HNWI-Markt verfügbar ist. Basierend auf Antworten von 4.500 High Networth Individuals aus 23 Ländern enthält die Global-HNW-Insights-Umfrage den Zufriedenheitslevel, Entscheidungen zu Asset-Allokationen, Aussichten auf sozialen Einfluss sowie Hinweise zur Vermögensverwaltung und Servicepräferenzen.
Download des Reports unter www.worldwealthreport.com
Quelle Capgemini, 18.06.2014
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